Geschichte
Der Nanga Parbat gilt als einer der anspruchsvollsten 8000er. Selbst der Normalweg, die „Kinshoferroute“, erfordert sehr gute bergsteigerische Fähigkeiten und er ist durch Lawinen und Steinschlag gefährdet. Während in den 50ern der Mt. Everest der Berg der Briten war, so war der Nanga Parbat das Ziel Deutscher Expeditionen. Seine Besteigung wurde durch eine Anzahl großer Unglücke geprägt, welche vor allem Deutsche Expeditionen betraf, deshalb wurde er auch als „Berg des Schreckens“ oder „Schicksalsberg der Deutschen“ bekannt.
Erstbesteigung
Als Erstbesteiger gilt der Österreicher Herman Buhl (3. Juli 1953), der mit seinem Unternehmen zugleich als erster Mensch im Alleingang einen 8000er bestiegen hat.
Ein Auszug aus der Besteigungsgeschichte
- 1895 der Brite Albert F. Mummery verschwindet beim Versuch über den Diama-Gletscher aufzusteigen.
- 1934 bei einer deutschen Nanga Parbat Expedition kommen mehrere Bergsteiger bei einem Schneesturm ums Leben, der Name „Schicksalsberg der Deutschen“ wird geprägt.
- 1937 eine Lawine tötet 16 Bergsteiger (davon 9 Sherpas) einer deutschen Expedition.
- 1953 Herman Buhl erreicht den Gipfel. Die Expedition wird von Karl Maria Herrligkoffer geleitet, welcher noch viele weitere folgen sollten.
- 1962 die Bayern Toni Kinshofer, Siegfried Löw und Anderl Mannhardt durchstiegen erstmals die Diamirflanke.
- 1970 dem Südtiroler Reinhold Messner und seinem Bruder Günther Messner gelingt die Durchsteigung der höchsten Wand der Erde (Rupalwand) und die anschließende Überschreitung auf die Diamirseite. Bei dieser ersten Überschreitung eines 8000ers kommt Günther Messner ums Leben.
- 1990 scheitert ein Versuch einer Skiexpedition (Deutsche, Polen, Jugoslawen) über den Diama-Gletscher und die Diamir Westseite unter der Leitung von Karl Maria Herrligkoffer.
- 1991 wieder versucht eine Expedition unter der Leitung von Peter Wörgötter über die Route von 1990 zum Gipfel zu gelangen. Ein Expeditionsmitglied, Herbert Rainer, erreichte die höchste Höhe von 7400m.
- 2000 Hans Peter Eisendle, Wolfgang Thomaseth und Reinhold Messner gelangen bis auf 7500m auf der Nordwestroute, wo diese auf die Tschechenroute von 1971 trifft.
- 2005 gelingt den Amrikanern Steve House und Vince Anderson die letzte Eröffnung einer neuen Route in der Rupalflanke.
Quellen
- http://de.wikipedia.org/wiki/Nanga_Parbat
- http://www.bergfieber.de/weltberge/achttausender/nanga/ersteigung.htm
- Ralf-Peter Märtin (2002) Nanga Parbat. Wahrheit und Wahn des Alpinismus. Berlin Verlag: Berlin.
- Reinhold Messner (2001) Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will. Ein Bergsteigerleben. Piper: München, Zürich.